Heute habe ich das Kloster Agios Panteleimon besucht, das sich hoch über dem Meer im Nordwesten der Insel befindet. Jeden Sonntag fährt der Inselbus die kurvenreiche Bergstrecke zum Kloster.
Warten auf den Bus… Zum Glück gibt es beim Dorfplatz Schattenbäume und verspielte Kuschelkatzen 🙂
Der Bus kam nicht. Gestern bin ich damit noch nach Eristos gefahren, heute sprang er nicht mehr an und blieb beim Hafen stehen. Nach einer Weile kam der Busfahrer mit dem Moped zur Haltestelle beim Dorfplatz und organisierte einen Minibus als Ersatz. Der Minibus hatte leider keine Fenster zum Öffnen wie der gute, alte Bus und aus der „Lüftung“ kam nur heiße Luft. 30 Minuten stickige Sauna-Fahrt mit Diesel- und Schweiß-Aroma… Oben am Kloster gab es dann zum Glück wunderbar würzige Bergluft, große Schattenbäume und einen Brunnen mit kühlem, „heiligem“ Wasser. Ich befüllte meine Wasserflaschen damit, es schmeckte herrlich!
Ich schaute mir das alte Kloster an und genoss die friedliche Atmosphäre.
Im Klostergarten saß der Pope unter einem großen Schattenbaum.
Wunderschöne Berglandschaft und tolle Ausblicke von hier oben:
Später ging es mit dem „Sauna-Bus“ wieder zurück nach Livadia.
Den Großteil des restlichen Nachmittages verbrachte ich unter einem Schattenbaum am Strand. Es war sehr heiß und windstill heute mit schlechter Fernsicht. Das Meer war spiegelglatt.
Zwischendurch machte ich einen Dorfspaziergang. In der Siestazeit haben sämtliche Cafes und Tavernen geschlossen, außer mir war kein Mensch unterwegs.
Katzen-Siesta im Schatten vor dem scheinbar geöffneten Minimarkt (hätte gerne Obst gekauft, wollte aber den schlafenden alten Mann an der Kassa nicht wecken…):
Livadia, ein verschlafenes Dorf 🙂
Morgen möchte ich das Dorf Megalo Chorio besuchen. Hoffentlich fährt der alte Bus wieder.
Bis Dienstag bleibe ich noch auf Tilos, dann geht’s weiter. Eigentlich hatte ich die Vulkaninsel Nisyros als nächstes geplant. Aber nachdem ich jetzt einiges darüber gelesen habe, bin ich unschlüssig. Die Insel samt Vulkanwanderung wird von diversen Reiseagenturen der Insel Kos als Tagesausflug angeboten, für den Vulkanbesuch muss Eintritt bezahlt werden, die Luft im Krater soll sauerstoffarm sein und stark nach Schwefel riechen. Bei den dampfenden und blubbernden Öffnungen im Boden herrscht durch die heißen Schwefeldämpfe Verbrennungsgefahr,… etc. Klingt bei der aktuellen Hitze alles nicht sehr attraktiv. Ich liebe Vulkane, aber vielleicht werde ich erst im Winter wieder die wunderschönen, nicht-stinkenden Kanaren-Vulkane besuchen, die ich nicht mit Reisegruppen teilen muss. Die kürzlichen Erdbeben bzw. Seebeben (vor 2 Wochen ein Beben der Stärke 6,1 zwischen der türkischen Küste und der Insel Lesbos, 3 Wochen vorher ein Beben mit 5,1 zwischen Karpathos und Rhodos) steigern auch nicht gerade meine Lust, zurzeit einen möglicherweise ausbruchbereiten Vulkan zu besuchen.
Wikipedia schreibt über Nisyros:
„Die annähernd runde Insel weist einen Durchmesser von acht Kilometer auf… Das Inselzentrum wird von einer Caldera mit einem Durchmesser von 3,8 km dominiert… Der Westen und Nordwesten der Caldera wird von fünf Lavadomen eingenommen, von denen der Profitis Ilias mit 698 m die höchste Erhebung der Insel darstellt. In der südöstlichen Caldera prägt der Stefanos-Krater mit 300 m Durchmesser ein 0,9 km² großes Geothermalgebiet mit Schlammkratern und Fumarolen… Die letzten hydrothermalen Explosionen gab es 1871–1873 und 1887. Nisyros wird seit 1980 intensiv erforscht und seit 2000 geophysikalisch überwacht, nachdem es 1996/1997 zu signifikanten Änderungen in der Zusammensetzung der exhalierten Gase gekommen war. Für die Zukunft hält man Vulkanausbrüche für möglich.“
Klingt alles hochinteressant, aber ich glaube, ich suche mir doch lieber eine andere Insel als nächstes Reiseziel aus 🙂
Ein paar Dodekanes-Inseln möchte ich auf jeden Fall noch besuchen, bevor meine Kykladen-Tour beginnt. Vermutlich Kalymnos, Lipsi und Fourni.