Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, den Nationalpark Doñana zu besuchen. Die Besucherzentren, ab denen es direkte Wanderwege, Radwege und geführte Touren gibt, sind leider etwas umständlich zu erreichen, weil die nächste Brücke über den Guadalquivir erst bei Sevilla ist. Die lange Autofahrt wollte ich mir sparen. Ab Sanlúcar de Barrameda gibts Ausflugsschiffe, mit denen Erkundungstouren angeboten werden und das habe ich heute ausprobiert.

Beim Besucherzentrum in der Eisfabrik an der Avenida Bajo de Guía habe ich ein Ticket für „Boot und Wanderung“ um 20 Euro besorgt. Für die Variante „Boot + Offroadbus“ muss vorreserviert werden.

Um 10:15 war Abfahrt am Guadalquivir-Strand gleich beim Besucherzentrum.

Nun ging es den Guadalquivir flussaufwärts Richtung La Plancha.

Entlang der Nationalparkküste konnten vom Schiff aus etliche Tiere beobachtet werden. Ich sah zB. Wildpferde, Kühe und Hirsche, aber die gezoomten Fotos sind leider alle ganz unscharf. Nur dieses ist halbwegs was geworden, scheint ein Wildschwein zu sein:

Beim Sumpfhütten-Dorf La Plancha an der Ostseite des Nationalparks legte das Ausflugsboot an.

Die heutigen Hütten sind Nachbildungen, um das frühere Leben hier zu veranschaulichen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war diese Gegend bewohnt.

Unser Guide erzählte auf Spanisch jede Menge zum Nationalpark und zur früheren Besiedlung, ich hab leider nur ganz wenig verstanden.

Ein paar Bilder von La Plancha:

Nun sollte es laut Plan eine einstündige geführte Wanderung durch das Naturschutzgebiet geben. Aber da fast alle von unserem Boot die Offroadtour gebucht hatten, gingen wir nur zu dem Platz, wo der Bus anhielt.

Unser Guide übernahm dann die Gruppe, die bereits die Bustour hinter sich hatte. Ich konnte mich entscheiden, mir noch einmal den Vortrag beim Sumpfhüttendorf anzuhören oder mir allein ein wenig die Umgebung anzuschauen.

Fand ich schade, dass die angekündigte Wanderung nicht stattfand. Aber egal, es war ein erster Schnupperbesuch und beim nächsten Mal würd ich entweder die Offroad-Tour dazubuchen oder von einem Besucherzentrum direkt im Nationalpark starten.

Ein paar Infos zum Nationalpark: Er besteht aus Kiefernwäldern, weiten Schwemmgebieten mit Salzwiesen, Lagunen, über 30m hohen Wanderdünen und 30 km Sandstrand. Mehr als 300 Vogelarten halten sich im Nationalpark auf, darunter zB. der streng geschützte Kaiseradler. Es gibt u.a. Wildpferde, iberische Luchse, Füchse, Wildkatzen, Wildschweine, Hirsche, Wildkühe und rosa Flamingos, die im Sommer zu tausenden dort nisten.

Mein gebuchter Ausflug dauerte insgesamt ca. 2,5 Stunden. Die Variante mit dem Offroadbus dauert etwas länger und entweder die Hin- oder die Rückfahrt findet mit einem anderen Ausflugsschiff mit Doñana-Anlegestelle direkt gegenüber von Sanlucar statt.

Kurz vor der Ankunft in Sanlucar hat uns übrigens dieser Frachter überholt:

Fasziniert mich immer wieder, dass die Atlantikschiffe den Fluss befahren.

Danach hab ich gemütlich Zeit in Sanlucar verbracht, das auch schon weihnachtlich geschmückt ist.

Heute hatten viele Geschäfte geschlossen, weil in Spanien Feiertag ist. Nein, nicht Nikolaus, der ist hier kein Thema. Heute ist Dia de la Constitution (Tag der Verfassung).

Auch die Burg hab ich mir dieses Mal angeschaut.

Blick von einem Burgturm auf die Stadt Richtung Mündung des Guadalquivirs in den Atlantik:

Es gibt sehr viele Räume zu besichtigen, was mich aber nur bedingt interessiert hat.

Ich wollte das angenehme Wetter lieber draußen nutzen.

Am Weg zum Auto hab ich noch schöne Pferdekutschen gesehen.

Mein nächstes Ziel war ca 10 km nördlich von Sanlucar, dort befindet sich ein Teil des Naturparks Doñana (gehört aber nicht zum Nationalpark, der ist ja auf der anderen Flussseite).

Im Internet hab ich von einem Rundwanderweg gelesen, der durch Pinienwälder, Feuchtgebiete und Dünenhügellandschaft führen soll. Leider bin ich vom Parkplatz gleich falsch losgegangen. Ich hab den Radweg genommen und bin dann irgendwann querfeldein durch den Wald auf der Suche nach dem Wanderweg. Keine gute Idee. Nach kurzer Zeit war ich total zerstochen von Stechmücken und Stechfliegen.

Irgendwann hab ich den Weg gefunden

bin aber dann Richtung Parkplatz zum Versorgen meiner unzähligen Insektenstiche.

Mir war jetzt sowieso nicht mehr nach Wald zumute. Ich wollte zu den Katzen und an den Strand.

Die ehemaligen Wohnungskatzen genießen mittlerweile Terrasse und Garten sehr. Da gibts so viel zum Schauen 😺

Später hab ich noch wunderschöne Spätnachmittags- und Abendstimmungen am Strand genossen! 😍

So schön hier! ❤

Auch die magischen Bilder nach Sonnenuntergang!